Landesamt für Umweltschutz bittet um Meldung von Beobachtungen.
Das Landesamt für Umweltschutz bittet darum, alle Sichtungen der Gottesanabeterin innerhalb Sachsen-Anhalts zu melden – vorzugsweise direkt online auf dem eigens eingerichteten Meldeportal.
Im Jahr 2023 wurde mit 3.320 gemeldeten Sichtungen erneut der Melderekord des Vorjahres eingestellt. Die Ausbreitung der Art in Sachsen-Anhalt konnte somit bereits das vierte Jahr in Folge mit Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger detailliert verfolgt werden. Dafür dankt das Landesamt allen Melderinnen und Meldern ganz herzlich!
Die Beobachtungen werden überprüft und finden Eingang in die zentrale Artdatenbank des Landesamtes für Umweltschutz. Dort können sie für die wissenschaftliche Auswertung, die Bearbeitung der Roten Listen und die Fortschreibung der Artverbreitung genutzt werden.
Die Gottesanabeterin besiedelt aktuell den gesamten Südteil Sachsen-Anhalts bis zur Mitte des Landes auf Höhe von Halberstadt, Magdeburg und Wittenberg. Im Jahr 2023 gelangen die ersten Einzelbeobachtungen in Arendsee und bei Stendal. Im Sommer und Herbst 2024 erwartet Marcel Seyring, Biologe am Landesamt für Umweltschutz, eine weitere Ausbreitung der Art in den nördlichen Landkreisen Harz, Börde, Jerichower Land, Stendal und Salzwedel. Er rechnet in den kommenden Wochen bis in den Spätherbst mit vermehrten Beobachtungen des sehr auffälligen Insekts.
Hinweis zum Umgang mit den Tieren
Gottesanbeterinnen sind ungefährlich, nicht giftig und können nicht stechen. Gesichtete Tiere müssen nicht eingefangen werden und können an Ort und Stelle verbleiben. Da die Tiere in den Abendstunden gern an Lampen und beleuchtete Fenster anfliegen, verirren sie sich regelmäßig in Wohnungen. In diesem Fall kann das Tier vorsichtig eingefangen und ins Freie gesetzt werden.
Hintergrund
Gottesanbeterinnen lieben Wärme und vertragen Trockenheit. Seit Anfang der 90er Jahre breiten sie sich durch klimatische Veränderungen immer weiter nach Norden aus. Einen ersten Fund in Sachsen-Anhalt gab es im Jahr 1991 in Magdeburg, ohne dass sich seinerzeit die Art etablieren konnte. Die erste, sich fortpflanzende Population in Sachsen-Anhalt existiert seit 2004 am Geiseltalsee. Seit 2019 beobachtet das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) eine rasante Ausbreitung der Art.